Heute nehme ich Euch mit nach London! Diese Reise wurde bereits im Herbst 2018 geplant. Julia und ich hatten uns entschlossen einen Couture Kurs in London zu besuchen. Dieser fand im Fashion College in London statt. Eine Woche nur nähen, nur Couture Techniken und viele neue Ideen und Tipps, wollten wir von dieser Woche mitnehmen…
Sonntags sind Julia und ich angereist. Der Kurs startete Montag morgen. Ein Ganztageskurs, der es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hatte. Unser Dozent, Thomas von Nordheim, ein Bespoke Tailor zeigte uns in dieser Woche alle Besonderheiten, die die Verarbeitung in der Couture und Maßschneiderei mit sich bringen.
Das Nähen wurde zur Herausforderung. Viele Handstiche, spezielle Techniken und besonders die verschiedenen Interfacings haben die Verarbeitung spannend gemacht. Hier seht ihr z.B. die Einlage der vorderen Jacke mit der Kantenstabilisierung.
Besonders fasziniert hat mich auch die Wirkung des Bügelns. Ich hätte nie gedacht, dass man nur durch Bügeln und ohne Brust-Abnäher, ein Stück Stoff dem Körper anpassen kann. Abnäher sind in der Couture verpönt, also wenn möglich alles dressieren, Mehrweite einhalten oder an den passenden Stellen ausformen und hinzufügen.
Man beachte den einfach zu verarbeitenden Stoff. 😉 Julia und ich waren der Meinung, wenn wir es mit dem Stoff schaffen, dann kann nichts mehr schiefgehen. 🙂
Die Kragenverarbeitung fand ich besonders spannend. Soviele einzelne Schritte, Nähtechniken und das meiste von Hand. Auch hier wurde eine spezielle Einlage für Kragenteile verwendet.
Auch der Kragen wurde von Hand an das Revers angenäht, und das geht anders als erwartet viel einfacher als mit der Nähmaschine. Der Kragen wird so in Form gebracht, dass er am Ende perfekt an den Revers passt.
Auch bei der Verarbeitung des Ärmels und der Schulter zeigte Thomas tolle Tipps und Verarbeitungstechniken. Ich werde in zukünftigen Blogbeiträgen auf die verwendeten Techniken näher eingehen. In seinem Buch findet ihr auch viele Informationen zum Thema Verarbeitung.
Auch Shopping sollte nicht zu kurz kommen. Da wir den ganzen Tag im College waren, hatten wir jedoch am Abend nur kurz Zeit und die Läden hatten nur bis 18 Uhr geöffnet. Zu Cloth House haben wir es aber noch geschafft.
Bei Macculloch habe ich mich mit sämtlichen Interfacings eingedeckt. In diesem Laden waren wir nicht nur einmal. 😉
Samstags waren wir dann ausgiebig shoppen. Zuerst bei Sew over it und danach in Shepherd’s Bush. Wir hatten eine tolle Woche, ein paar mehr Eindrücke habe ich noch hier im Slider zusammengestellt. Das nächste Nähprojekt, bei dem ich sicher die ein oder andere gelernte Technik anwenden kann, steht schon in den Startlöchern. Geistig haben Julia und ich den geplanten Trenchcoat schon circa 30 mal genäht, geändert und ausgetüftelt. So ist es nunmal, wenn zwei Nähverrückte eine Woche in London sind und vor lauter Ideen und Techniken nicht mehr weiter wissen. Es war sooo schön!
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