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Leinenshorts

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Sommerliche Shorts kann man nie genug haben. Eine meiner Lieblingsshorts habe ich vor ein paar Jahren beim schwedischen Bekleidunsghersteller gekauft. Die leichte Short aus dünnem Jeansstoff ist meine Freitzeithose an heissen Tagen. Leider ist sie schon etwas in die Jahre gekommen, aber noch nicht so alt um sie auseinander zu nehmen und ein Schnittmuster zu erstellen. In der La Maison Victor Juli/August 2016 habe ich durch Zufall einen ähnlichen Schnitt gefunden. Die Short „Golda“ ist luftig geschnitten aber dennoch nicht zu weit. Den passenden Stoff habe ich wie so oft bei Josef Otten in Hohenems gefunden. Der dünne graue Leinenstoff ist perfekt für heisse Tage. Hier gehts los mit dem Tutorial:

Zuschneiden und Stecken

Nachdem ich die nötigen Schnittteile laut Plan zugeschnitten habe, fixiere ich die ersten Nähschritte mit Stecknadeln. In diesem Fall die hintere Passe sowie die vordere Falte.

Beides angenäht kommt als nächstes der Taschenbeutel an die Reihe. Dieser hat bei diesem Schnitt nicht nur die Funktion des Taschenbeutels sondern ebenso den oberen Teil des Vorderteils. Hierzu wird der Taschenbeutel zuerst rechts auf rechts auf die schräge Kante des Vorderteils gesteckt und dann nach hinten umgebügelt.

Nähen der Leinenshorts

Diese Kante wird dann schmalkantig abgesteppt. Bei dieser Gelegenheit habe ich die rückwärtige Passe ebenso mit einer schmalen Naht abgesteppt.

Der Taschenbeutel wird nun so umgeklappt, dass er die vordere obere Seitennaht bildet. Der untere Teil des Taschenbeutels wird zugenäht und versäubert.

An der oberen Kante und der seitlichen Kante wird der Taschenbeutel mit ein paar Stichen angenäht.

Das Vorderteil und das Hinterteil habe ich dann an der Beininnennaht geschlossen.

Saum mit dem Bandeinfasser nähen

Ursprünglich ist bei diesem Schnitt eine Paspel vorgesehen, ich habe den Saum mit einem 4 cm breiten Streifen mit Hilfe des Bandeinfassers eingefasst. Ein sehr hilfreiches Tool!

Nachdem beide Säume fertig eingefasst sind, wird im nächsten Schritt die Seitennaht geschlossen. Beide Hosenbeine habe ich dann rechts auf rechts ineinander gezogen und die Schrittnaht genäht. Wer hier Unklarheiten hat, bitte auf meine anderen Hosenbeiträge klicken. 🙂

Gummibund nähen

Jetzt ist die Hose auch schon fast fertig. In der Anleitung wird erst der Bund angenäht und dann der Gummi eingezogen. Ich habe eine andere Möglichkeit genäht und den Bund schon fertig zum Ring genäht, längs gefaltet und gebügelt. Dann habe ich den Gummi abgemessen und mit Zick-Zack-Stichen ebenfalls zum Ring genäht.

Diesen Gummiring habe ich dann in den offenen Bund eingelegt und rechts auf rechts auf die Shorts gesteckt. Sorgfältiges Stecken ist hier sehr wichtig. Da der Gummi immer wieder mit gedehnt werden muss, ist das ganze auch etwas fummelig, aber dennoch einfacher als einen dicken Gummi im Nachhinein einzuziehen ( finde ich, hier kann natürlich jeder so vorgehen wie er möchte). Diese 2 Stoffschichten habe dann mit der Overlock zusammen genäht. Der Gummi darf nicht mitgefasst werden. Noch kurz gebügelt und die Leinenshort ist fertig! 🙂

Fazit

Kurzes Fazit: Die Shorts ist schön geworden, der Schnitt passt gut und ist zudem schnell genäht. Für Nähanfänger würde ich keinen Leinenstoff empfehlen! Dieser ist schwer zum verarbeiten, rutschig und verzieht während dem Nähen. Mit einem Obertransport oder dem Fuss Nr. 58 für schwierige Stoffe geht es etwas besser. Dieser Leinen hat eine tolle Qualität, dennoch hat er beim Nähen sehr stark gefranst, also unbedingt versäubern und beim Zuschneiden lieber etwas mehr Nahtzugabe hinzu geben!

Wieder nehme ich gerne am Memademittwoch teil!

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