Stickereikleid oder ein Hauch Haute Couture

Mein Sohn kam im April zur Erstkommunion. Eigentlich hatte ich zu diesem Anlass einen Rock ins Auge gefasst, aber dann bin ich durch Zufall auf der Suche nach einem ganz anderen Schnitt über ein Kleid in der Burda Easy gestolpert. Ein Kleid in diesem Stil hatte ich zuvor noch nicht genäht, und besonders die Variante aus Stickerei hatte es mir angetan. In der Hoffnung, dass das Projekt an fehlendem Stoff scheitert, habe ich mich auf den Weg in den Stoffladen gemacht…

Das Schnittmuster

Das Kleid mit der Blumenspitze hat mir besonders gut gefallen. Leider gab es zur Zeit im Stoffladen keinen ähnlichen Stoff. Daniela, meine Stoffhändlerin, hat mir dann diesen schönen dunkelblauen Baumwollstickereistoff gezeigt. Ich konnte mir zuerst nicht vorstellen, wie dieser Stoff fertig genäht aussehen soll, und ob er wirklich zu meinem Projekt passt.

Der Stoff

Ebenso konnte ich mich nicht für einen Futterstoff entscheiden. Daniela war dann so nett, den Stoff an eine Schneiderbüste zu drapieren. Hier haben wir dann gemeinsam diverse Futterstoffe untergelegt. Am Ende wurde es ein Baumwollmischgewebe mit etwas Stand in einem gebrochenem weiss. Nie hätte ich gedacht, das der blaue Stoff je nach Futter so unterschiedlich wirken kann.

Nähen des Kleides

Beide Stoffe habe ich zuerst gewaschen und gebügelt. Dann habe alle Schnittteile gegengleich zugeschnitten.

Die Stoffe habe ich doppellagig, also Stickerei und Futterstoff gemeinsam verarbeitet. Die Abnäher habe ich mit Seife markiert und dann durch beide Stoffe durchgeheftet.

Dann habe ich die Abnäher mit der Maschine genäht und nach unten gebügelt. Rundherum habe ich das Vorderteil und das Rückenteil mit der Overlock versäubert.

Vorderteile und Rückenteile habe ich den Schultern und Seitennähten zusammen genäht. Den Halsausschnitt mit dem Besatz verstürzt.

Die Ärmel habe ich ungefüttert verarbeitet. Diese habe ich an der Armkugel eingehalten und einsetzt.

Der schwierigste Teil des Kleides war das Einteilen der Falten. Im Originalschnittmuster ist das Rockteil auf die Weite des Oberteils eingehalten. Ich habe mich für Falten entschieden, die nicht zu sehr auftragen. An den Seiten habe ich auf Falten verzichtet.

Zie war es die Falten gleichmäßig zu verteilen und damit Weite einzuhalten. Ebenso musste das Stickereimuster stimmig sein. Die gelegten Falten habe ich dann mit ein paar Stichen geheftet.

Beim Futterrock, den ich separat verarbeitet habe, habe ich mich für Abnäher entschieden. Falten oder zügeln wäre durch den doch etwas festeren Stoff zu aufbauschend geworden. Also habe ich die überschüssige Weite in viele kleine Abnäher unterteilt. Dann habe ich Oberrock und Unterrock an der oberen Kante zusammen geheftet und dann rechts auf rechts an die oberen Teile genäht.

Nun habe ich den Nahtreißverschluss in die offene Rückennaht eingenäht. Das noch offene hintere Rockteil habe ich dann ab dem Ende des Reißverschlusses zugenäht.

Die unter Saumkante des Kleides habe ich beim Futterrock doppelt eingeschlagen und 1 cm breit abgesteppt. Beim oberen Rockteil habe ich zuerst 1 cm und dann 7 cm Saum eingeschlagen, damit der Stoff nach unten hin möglichst schwer und glatt fällt. Auch hier habe ich ein wenig tüfteln müssen, bis die einzelnen Lochstickereien an Ort und Stelle gepasst haben. Den Stickereisaum habe ich mit dem Hand und einem Blindsaum angenäht.

Der Schnitt ist wirklich super, und ich habe bereits eine weitere Version dieses schönes Schnittes im Kopf. Ich kann Euch jedoch empfehlen, eine Nummer größer als ihr sonst näht zu verwenden. der Schnitt fällt klein aus, wie so häufig bei Burda Easy Modellen. Ich habe in diesem Fall eine Gr.40 verarbeitet, anstelle einer Gr.36 oder Gr.38. Die Passform ist perfekt, auch an den Schultern musste ich keine Änderungen vornehmen.

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