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Fashion…aber fair! Ein Tag bei Un-dress

Durch Zufall bin ich auf die Veranstaltung von Un-dress aufmerksam geworden. Ein Projekt von Studenten und Designern, die kleine Schritte auf den Weg in eine faire Welt gehen wollen. Zum 7. Mal fand am 21.März dieses Jahres die Verstaltung statt. Beginnend mit Workshops rund um substainable Fashion und einer abschliessenden Fashionshow diverser Fair-Fashion Designern in St.Gallen/CH. Was ich an diesem Tag erlebt und für mich mitgenommen habe, möchte ich Euch im heutigen Beitrag zeigen.

Der Tag hat für mich gegen 9 Uhr im Textilmuseum in St.Gallen begonnen. Eine tolle Location! Vorab habe ich mich zu verschiedenen Workshops angemeldet. Hier den richtigen auszusuchen, war gar nicht so einfach, jeder einzelne hatte etwas Interessantes.

Ich habe am Workshop#3 Style&Substainability teilgenommen. Der Workshop#1 über Altkleidersammler in Afrika hätte mich auch stark interessiert. Alle die detaillierte Beschreibung spricht für einen sehr interessanten Workshop, weshalb ich Euch den Inhalt hier kurz teilen möchte.

Workshop 1: Am Tropf der Wegwerfgesellschaft

Die Kehrseite des Überkonsums: Die Schweizer spenden jedes Jahr etwa 50‘000 Tonnen gebrauchter Kleider und Schuhe. Entgegen der landläufigen Vorstellung, unsere Spenden würden kostenfrei an Menschen in Krisenregionen gegeben, ist der Handel mit unseren Kleiderspenden tatsächlich ein weltweites Millionengeschäft.

Tansania in Ostafrika importiert jährlich 116‘000 Tonnen Altkleider. Sie sind die Geschäftsgrundlage tausender lokaler Händler, vom Importeur über den Markthändler bis hin zum Strassenhändler, der mit unseren abgetragenen Kleidern und Schuhen sich und seine Familie ernährt. Obwohl ihre Arbeit als illegal gilt und sie von der Polizei verfolgt werden, sind Strassenhändler in Tansania ernsthafte und ehrliche Geschäftsleute. Sie kennen die Strassen wie ihre Hosentasche und haben ein genaues Verständnis für die Zusammenhänge und Moden auf dem Markt. Sie wissen genau wo ihre Ware herkommt und nutzen dieses Wissen geschickt um Kunden zu überzeugen. Auch wenn sie oft als Arbeiter in der „informellen Wirtschaft“ herabgewürdigt werden sind sie tatsächlich Experten der Stadt. Der Referent hat 15 Monate mit einer Gruppe von Schuhhändlern auf den Strassen Dar es Salaams gearbeitet und präsentiert ethnographische Einblicke in ihr Leben und ihre Arbeit.

Alexis Malefakis ist Ethnologe und Kurator der Afrikaabteilung des Völkerkundemuseums der Universität Zürich. Von 2010 bis 2014 arbeitete in einem Forschungsprojekt an der Universität Konstanz über die soziale Organisation des Strassenhandels in Dar es Salaam, Tansania. Quelle: un-dress.ch

Style & Sustainability – Warum wir eine Fashion Revolution brauchen

An diesem Workshop habe ich mit grossem Interesse teilgenommen. Die Dozenten von Fashion Revolution und 5oj haben wichtige Informationen rund um die Textil- und Modeindustrie vermittelt. Sie möchten mit Ihrer Arbeit Menschen vom schnellen möglichst billigen Kauf für nachhaltige Mode und bewusstes Einkaufen sensibilisieren. Leider tun dies in der heutigen Zeit nur wenige Konsumenten. Ich auch nicht immer! Die Produktion in Entwicklungsländern ist lt. der Referentin nicht das Problem, sondern die Arbeitsbedingungen und die zu niedrigen Löhne mit denen die Existenz der Familien dort nicht gesichert werden kann. Die Menschen in den Textilhochburgen wie Bangladesch und Indien sind auf die Arbeit in der Textilbranche angewiesen, sollten aber auch fair bezahlt werden. Kann ein fairer Lohn bei einem T-Shirt um 1 Euro gezahlt werden?

Grafiken Quelle: Fashion Revolution

Alle Workshops haben sehr zum Nachdenken angeregt. In dem Moment in dem jeder sein Shirt umgedreht hat um sich zu fragen #whomademyclothes, war ich doch erleichtert sagen zu können #imademyclothes! Das kann ich natürlich auch nicht immer, aber ich denke, dass jeder der gerne näht auch mehr Wertschätzung gegenüber den Näherinnen unserer Kleidung hat. Wir kennen den Aufwand und die damit verbunden Stunden und Kosten. Bei Kleidung die ich nicht selber nähe, ist vielleicht zu überlegen ob nicht weniger mehr ist. Auch habe ich an diesem Tag viele Designer kennen gelernt die faire Mode entwerfen und nachhaltig produzieren. Hierzu war der Pop-up Store in der Olma in St.Gallen sehr informativ.

Pop-up Stores

Fashionshow

Der Tag wurde mit einer coolen Fashionshow voll mit nachhaltiger Mode abgeschlossen.

 

 

 

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